Meine Untersuchung über die Gegner des Paulus entstand zwischen 2005 und 2006. Damals lebte mein Lehrer Walter Schmithals noch und ich setzte mich gerade intensiv mit dessen Thesen zum Verhältnis Neues Testament/Paulus und Gnosis auseinander. Das erklärt, warum in manchen Abschnitten das Augenmerk sehr stark darauf und auch auf die von Schmithals verwendete, etwas veraltete Literatur fokussiert ist. Aus heutiger Sicht gelten die Thesen von Schmithals, die damals viel Furore machten, freilich inzwischen als weithin widerlegt und insofern als anachronistisch. Gleichwohl hat sich bei der Beschäftigung mit ihnen gezeigt, dass eine Auseinandersetzung mit ihnen hilfreich sein kann, zumal Schmithals immer einen sehr scharfen Blick für die Schwächen seiner Gegner hatte und seine kritischen Bemerkungen vielfach immer noch aktuell sind.
Die Untersuchung ist ein Fragment. Der Römerbrief wurde nicht mehr berücksichtigt. Ich hatte vor, ihn später hinzuzufügen und das Ganze noch einmal gründlich zu überarbeiten und zu korrigieren. Nun ist es nicht mehr dazu gekommen, die Zeit drängt. Ich stelle die Untersuchung, unfertig und vermutlich hier und da fehlerhaft, wie sie ist, dennoch ins Netz, in der Hoffnung, dass der eine oder andere, vielleicht davon profitieren kann.
Die These, die ich vertrete, ist neu. Ich versuche den Nachweis zu erbringen, dass der/die Verfasser der Paulusbriefe sich nicht gegen Judaisten des 1., sondern des 2. Jahrhunderts richten, woraus erneut die Unechtheit der paulinischen Literatur folgt.
Die Gegner des Paulus – Judaistenthese 2. Jahrhundert