Zu meinem Aufsatz „Amatoria carmina studiose discunt – Basilides und die Oden Salomos“ gibt es nun einen wichtigen Nachtrag, auf den ich auf diesem Wege aufmerksam machen möchte. An einer mir bisher unbekannten Stelle im Brief des Hieronymus an seinen Rivalen Vigilantius (c. 6) bezieht sich der Kirchenvater ausdrücklich auf ein (gefälschtes) „Zeugnis Salomos“, das Vigilantius dem „schon sehr alten Ketzers Basilides und einer sehr unverständigen Wissenschaft“ Basilides, verdanken soll:
…weil du an dem Fuße der Pyrenäen in der Nähe Spaniens wohnst [könntest du] die unglaublichen Namensungeheuer (portenda = eigentlich Fiktionen] des schon sehr alten Ketzers Basilides und einer sehr unverständigen Wissenschaft aufwärmen und ausstellen, was das Ansehen des ganzen Erdkreises verdammt. Denn in deinem kleinen Kommentare führst du ein Zeugnis von Salomo, als ob es für dich spräche, an, welches aber Salomo gar nicht geschrieben hat, so daß du , wie du einen andern Esdras, so auch einen andern Salomo hast.
Die Passage, die ein weiteres entscheidendes Argument für die im Aufsatz vertretene These darstellt, wird im Nachtrag besprochen. Zugleich wird meine These, Basilides als (alleiniger) Autor der Oden Salomos, jedoch noch etwas relativiert.