Der erste Clemensbrief und die Ignatianen in der Holländischen Radikalkritik

Hermann Detering, Berlin 1992

Als früheste Zeugen der paulinischen Hauptbriefe galten und gelten bis heute I Clem und die Briefe des Ignatius. Die radikalen Holländer sahen sich mit der Aufgabe konfrontiert, im Rahmen ihrer Unechtheitshypothese eine Erklärung dafür zu geben, wieso sowohl I Clem als auch Ignatius deutlich Kenntnis der Paulusbriefe verraten. Diese Aufgabe war jedoch keineswegs so schwierig, wie sie uns aus heutiger Sicht, wo I Clem und die Ignatianen von der Mehrheit der Forscher inzwischen wieder als echt angesehen werden, erscheinen mag. Während die Ignatiusbriefe, die bis ins 17. Jahrhundert nur in der Längeren Rezension bekannt waren, von den Protestanten immer schon als Fälschungen abgelehnt wurden und auch die Gemischte Sammlung in den Augen der Tübinger keine Gnade gefunden hatte, war I Clem ebenfalls von den maßgeblichen Tübinger Gelehrten (mit Ausnahme von HILGENFELD) in die Zeit um 125 gerückt worden, so daß auch dieser kein gravierendes Argument gegen eine Spätdatierung der Paulinen darstellte. Die Holländer brauchten also im Grunde nur daran anzuknüpfen und sich auf die deutschen Autoritäten zu berufen, wenn sie I Clem und Ignatius nicht als Zeugen für die frühe Existenz von Paulusbriefen anerkennen wollten. Sie haben freilich darüberhinaus in ganz eigener Weise zur Frage der Echtheit und Datierung dieser angeblich frühesten Zeugen für die Paulusbriefe Stellung bezogen. Angesichts der Bedeutung dieser Frage im Hinblick auf die Echtheit der Paulusbriefe ist es bei der heutigen Forschungslage nicht unwichtig, darüber etwas ausführlicher zu berichten und den Standpunkt der Holländer etwas genauer darzustellen. Man macht es sich zu leicht, wenn man wie A.SCHWEITZER der minuziösen Argumentation LOMANs oder anderer Radikalkritiker nichts anderes gegenüberstellt als einen einzigen apodiktischen Satz: „Die Verlegung des ersten Clemensbriefes in die Mitte des zweiten Jahrhunderts ist nicht möglich“[i] oder im Hinblick auf Ignatius: „Sind die Ignatianen, was jetzt wohl allgemein zugegeben ist, echt, so stellt sich die Bezeugung der Paulinen erheblich besser als früher angenommen wurde“[ii].

1. Clemensbrief

Die Frage nach der Echtheit des 1.Clemensbriefes ist auf radikaler Seite erstmals von LOMAN im Rahmen der Quaestiones Paulinae[iii] behandelt worden. Gegenüber denen, die den Brief noch in das 1. Jh. setzen, weist LOMAN auf VOLKMAR hin, der bereits 1856 gezeigt hatte, daß alle Indizien auf eine Entstehung in der 1. Hälfte des 2. Jh. hindeuten[iv]. Obgleich VOLKMAR bei der Datierung nicht über 125 hinausgehen wollte, und zwar einmal aufgrund der Theologie des Briefes, die auf eine vorgnostische Periode der frühen Kirchengeschichte hindeute, dann aufgrund des Zeugnisses des Dionysius von Korinth sowie schließlich aufgrund einiger chronologischer Einzelheiten, ist der Brief für VOLKMAR in doppeltem Sinne unecht: 1. weil Clemens (der nach der Tradition als 3. oder 2. Nachfolger des Petrus in Rom gilt) nicht der Verfasser sein könne, 2. weil der Brief nicht von der offiziellen Gemeindevertretung ausgegangen sein könne, die im Briefeingang genannt wird (denn dann hätten die Gegensätze zwischen Heidenchristen und Judenchristen schon sehr früh ausgeglichen sein müssen).

der Konflikt war bei der Abfassung des Briefes noch nicht beendet, diejenigen, die die Presbyter vertrieben hatten, beherrschten immer noch das Feld. Was für ein „Vermittlungsversuch“, sie von Rom aus einseitig zu verurteilen

LOMAN stimmt VOLKMAR zu, fragt aber, ob unter der Voraussetzung der Unechtheit nicht auch die Grenzen zur gnostischen Periode hätten überschritten werden können, da einzelne, auf eine ältere Zeit deutende Merkmale von einem Fälscher leicht angebracht werden konnten, um ein höheres Alter des Briefes vorzutäuschen. In der Tat hatte VOLKMAR 1862 in seinem Aufsatz Eine Neu-Testamentliche Entdeckung und deren Bestreitung, oder die Geschichts-Vision des Buches Henoch im Zusammenhang seinen Fuß auf verbotenes gnostisches Terrain gesetzt, indem er sowohl I Clem als auch Barn um 125-135 datierte, freilich nur – wie LOMAN bemerkt – um ihn schnell wieder zurückzuziehen und in Ursprung unserer Evangelien, 1866, S. 64, zu 125 zurückzukehren. VOLKMARS Verdacht war durch das Fehlen eines deutlichen Anlasses für den Brief erregt worden. Man muß nach LOMAN in der Tat fragen, warum der Verfasser nicht gleich zu der so viel Eile erfordernden Hauptsache des Briefes übergehe: der Schlichtung der Zwistigkeiten in Korinth. Erst im 44. Kapitel kommt er auf den eigentlichen Zweck zu sprechen. Außerdem bedenke man: der Konflikt war bei der Abfassung des Briefes noch nicht beendet, diejenigen, die die Presbyter vertrieben hatten, beherrschten immer noch das Feld. Was für ein „Vermittlungsversuch“, sie von Rom aus einseitig zu verurteilen, als hätten sie nur aus schlechten Motiven gehandelt! Der Brief könne, wenn überhaupt, nur für den Teil der Gemeinde, zu dem die abgesetzten Presbyter mitsamt ihrer Anhängerschaft gehörten, bestimmt gewesen sein, aber niemals für die ganze Gemeinde, wie die Adresse glauben machen wolle. Nein, bei dem ganzen Streitfall handelt es sich nach LOMAN um eine Fiktion, der Brief ist, wie VOLKMAR erkannte, einzig und allein dazu bestimmt, an einem eindrucksvollen Exempel die kirchliche Autorität gegenüber Oppositionsneigungen einzuschärfen. Der Gedanke der apostolischen Sukzession, der einmal (44,1f.) aufblinke, zeige vollends, in welcher Zeit wir uns mit dem Schreiben befinden: nämlich sehr wahrscheinlich in der Mitte des 2. Jahrhunderts.

I Kor, I Clem und Dionysius von Korinth bilden nach LOMAN scheinbar eine Trias unverdächtiger Zeugen, eine feste Schnur, an der die früheren Kritiker schwere Lasten befestigen zu dürfen meinten: Dionysius zeuge für die Echtheit von I Clem, I Clem für die des I Kor. Wie aber, wenn diese drei nicht einander ergänzen, sondern widersprechen, wenn der Spätere sich nicht um das bekümmert, was der Frühere ausdrücklich gesagt hat, wenn wir Phrasen finden, wo wir Fakten, Deklamationen, wo wir Wirklichkeit erwarten?

Man frage sich: wer ist Clemens?  STRAATMANs Versuch, eine Biographie des römischen Bischofs zu rekonstruieren[v], stößt auf LOMANs Skepsis. Für ihn ist Clemens nichts anderes als der Typus römischer Bildung, insofern diese dem Christentum gewogen war. Halte man einerseits fest, daß dieses Schreiben seit den Tagen des Dionysius als altapostolisches galt und noch vor den Tagen der gnostischen Ketzerei enstanden sein sollte, und vergleiche man dessen naive Dogmatik mit der Polemik der Clementinen, dann liege der Schluß nahe, daß diese Polemik ein neu hinzugekommenes Element darstelle, mit der sich die Clemenssage vereinigt habe, und zwar zu einer Zeit, als der Marcionitismus als Ketzerei bestritten wurde. Wie aber vertrage sich mit dieser Auffassung, daß Paulus und Petrus sich schon im I Clem in friedlicher Eintracht miteinander befinden, wo doch viel eher zu erwarten wäre, daß dieses Nebeneinander der beiden die Frucht eines konziliatorischen Prozesses bildete, also erst nach der Opposition gegen Paulus, von der die Clementinen wissen, erfolgte?

Zum Schluß macht LOMAN noch auf einen Widerspruch zwischen Dionysius von Korinth und den kanonischen Paulusbriefen aufmerksam: nach Dionysius seien die römische und korinthische Gemeinde von Petrus und Paulus gestiftet worden, was durch das Zeugnis des I Kor und Röm jedoch eindeutig widerlegt werde. Dieser Widerspruch und die Tatsache, daß sich in Korinth eine Überlieferung bilden konnte, die den Aussagen des Paulus widerspreche, sei bei unterstellter Unechtheit des I Kor leichter zu erklären als bei Annahme seiner Echtheit. Die Wirklichkeit wäre nicht so einfach durch eine neue Überlieferung zu widerlegen gewesen. Alles in allem versetze uns I Clem in die Zeit der katholischen Bewegung, also etwa in die Mitte des 2. Jahrhunderts. Daß zu dieser Zeit ein Brief in Umlauf war, der von Paulus stammen sollte und ganz oder teilweise mit unserem I Kor identisch war, könne nicht bezweifelt werden, beweise aber nichts für dessen Echtheit, sowenig die Echtheit des I Clem durch Dionysius bewiesen werde.

Faßt man die Reihe der von LOMAN in Anknüpfung an VOLKMAR gegen die Echtheit des I Clem geltend gemachten Bedenken zusammen und komplettiert sie durch einige weitere Argumente, die später noch von und [vi] vorgebracht wurden, so erhält man folgende, recht stattliche Liste von Echtheitsbedenken:

  1. Schon der äußere Umfang spricht dagegen, daß wir es mit einem wirklichen Brief zu tun haben. „Rather it is a book, in a form of a Pauline epistle…“[vii]
  2. Daß der Verfasser des Briefes erst im 44. Kapitel auf den eigentlichen Anlaß zu sprechen kommt, ist unrealistisch und weist darauf hin, daß die Briefform nur Einkleidung für eine erbauliche Abhandlung zu dem Thema: „Friede und Einheit in den Gemeinden“, ist (wie der Verfasser selber sagt eine „Bitte betreffs Frieden und Eintracht“ (63,2) bzw. „Schrift“ 62,2 (add SC, om HL); Eusebius Hist Eccl III 38,5 „Ermahnung“; s. auch Hist Eccl II 25,8, wo Dionysius von Korinth davon spricht, daß der Brief dazu bestimmt gewesen sei, in der Gemeinde vorgelesen zu werden)[viii].
  3. Der dargestellte Streitfall entbehrt jeder inneren Wahrscheinlichkeit. Wie kann sich die alte gefestigte Gemeinde in Korinth nur wegen ein paar Rädelsführer gegen ihre Presbyter stellen? Die Einzelheiten des Falles bleiben überdies ganz unklar. Vgl. VAN MANEN: „All that is here said about contentions at Corinth belongs to the literary clothing of the document. Paul’s first epistle to the Corinthians may have suggested it (cp chap.47). Perhaps too, though this is very far from certain, it is connected with disputes that had recently arisen as to the continuance in office, dismissal, and election of persons for a government of the church. It was the author’s main purpose to remove difficulties of this kind wherever they might have arisen. He spoke under the mask of the Church at Rome, as a high authority, with growing emphasis, and finally as if he were one with the Holy Spirit himself (63,2; cp Acts 15,22-29)“[ix].
  4. Auch der „Vermittlungsversuch“, den der Verfasser (von Rom aus!) unternimmt, ist unrealistisch und offenbart den fiktiven Charakter des Ganzen; das Motiv der streitenden korinthischen Gemeinde war dem Verfasser bekannt und diente vermutlich als Vorwurf für seine paränetischen Ausführungen. Freilich ist er bei der Verwendung dieses Motivs nicht immer ganz konsequent, denn 2,6 bezeichnet er Streit und Aufruhr als etwas, was den Korinthern immer schon ein Greuel war. Die Stelle zeigt überdies, daß „er…den Paulusbrief somit nicht ernstlich für einen Brief gehalten“[x] hat.
  5. Zur Form des Briefes gehört auch 1,1: „Die konventionelle Entschuldigung jedes Briefschreibers“[xi]. Darum weist der Satz auch nicht, wie häufig angenommen, auf eine bestimmte (neronische, domitianische) Christenverfolgung hin. Solche pflegten bei den damals geltenden römischen Gesetzen nicht unerwartet zu kommen![xii]
  6. Das friedliche Nebeneinander von Petrus und Paulus weist auf eine spätere Zeit hin.
  7. desgl. 44,1f.
  8. desgl. die liturgisch geprägten Stellen des Briefes wie z.B. 20,1-12, 38,1-4 und das Schlußgebet. „Wer erwartet ferner in einem Brief, der dazu dann auch noch namens der römischen Gemeinde an die korinthische Gemeinde geschrieben [ist], die Worte zu lesen: ‚Laßt uns deshalb in Eintracht und nach bestem Wissen am selben Orte zusammenkommen und wie aus einem Mund nachdrücklich zum Herrn rufen, weil wir seiner großem und herrlichen Verheißungen teilhaftig werden.‘ Die Korinther werden doch schwerlich mit den Römern ein gemeinsames Heiligtum besuchen können. Hier fällt der Autor aus der Rolle des Briefschreibers, die er übrigens gut durchzuhalten weiß, und fällt in das homiletische Genre“[xiii].
  9. desgl. alle Stellen, die einen Gegensatz zwischen Priestern und Laien voraussetzen (s. 40, 5: für Laien gelten andere Gesetze als für geistliche Amtsträger; vgl. 41,1) und in denen sich der römische Klerikalismus ankündigt. Römisch sind die dem Militär entlehnten Bilder (21,4; 28,2) sowie die brüderliche Eintracht von paulinischer Rechtfertigungslehre und gesetzlicher Werkgerechtigkeit (s. 32,4; dagegen 35,5). „Es mag bei vorausgesetzter Echtheit der Briefe als höchst unwahrscheinlich gelten, daß der reine Paulinismus in Rom in so kurzer Zeit derart verwässert ist, wie dies in unserem Brief der Fall zu sein scheint“[xiv].
  10. desgl. 55, 4.5 (s. VOLKMAR).
  11. Ein Bischof kann deswegen nicht der Verfasser sein, weil die Gemeinde in Rom vor Ancietus (156-166) keine einheitliche Leitung hatte (s. Herm). „The disciple of Peter (and Paul) finds no support either in our present epistle or in Phil 4,3. He disappears in the diverging versions of the tradition“[xv]. Die andere Möglichkeit, „still firmly maintained by such scholars as HARNACK and LIGHTFOOT, that the writing may have been the work of a certain Clement concerning whom nothing is known except what can be gathered from ‚his‘ epistle, has no real value; and to connect it with the further supposition that this Clement was an influential member of the governing body of the Roman church – the martyr-bishop of legend – is not to be recommended. The epistle furnishes no ground for it, but rather the reverse. The oldest tradition as to its origin knows nothing of any such view…From the work itself, all we can gather is that the author probably belonged to the Church of Rome. He was an educated man, well acquainted with the OT, and the Pauline and other NT epistles; a friend of peace and order; a warm advocate of the occassionally, perhaps often, disputed rights of the presbyters and deacons once chosen, who had adequately discharged the duties of their office“[xvi].
  12. VAN DEN BERGH VAN EYSINGA hat darauf hingewiesen, daß der Brief (entgegen VOLKMARs Meinung) doch deutliche antignostische Spuren aufweist: 20,11; 33,2; 59,2 wird der Schöpfergott (Demiurg) antidualistisch mit dem „Herrn des Alls“ identifiziert, sowie einmal mit dem Vater Jesu Christi, 59,2. Auch der Abschnitt über die Auferstehung (24,1-28,4) scheint durch die gnostische Leugnung der Auferstehung veranlaßt zu sein[xvii]. Auch wenn sich ansonsten relativ wenige Bezugnahmen auf die gnostische Lehre finden, kann daraus kein argumentum e silentio im Hinblick auf eine frühe Datierung des Briefes abgeleitet werden, da dieses Thema für den Verfasser von keinem aktuellen Interesse war. Ihm ging es in erster Linie um die Frage des Verhältnisses von Amtsträgern und Laien[xviii].

Ignatius von Antiochien

Den ignatianischen Briefen sind noch die beiden Poykarpbriefe zugeordnet, die ebenfalls Kenntnis der Paulinen verraten. Da diese unmittelbar mit den Ignatiusbriefen verbunden sind und offenbar als eine Art Empfehlungsschreiben für die ganze Sammlung der Ignatianen gedacht sind, braucht hier nicht näher darauf eingegangen zu werden. Ihre Bedeutung steht oder fällt mit der Echtheit der Ignatiusbriefe. Können diese als unecht erwiesen werden, so müssen auch die beiden Polykarpbriefe unecht sein[xix].

Die Frage der Echtheit der Briefe wurde bereits in der vorkritischen Phase der ntl. Wissenschaft gestellt.

Im Gegensatz zum I Clem waren ignatianischen Briefe schon sehr früh umstritten. Die Frage der Echtheit der Briefe wurde bereits in der vorkritischen Phase der ntl. Wissenschaft gestellt. Die Protestanten der Reformationszeit – empfindlich geworden für alles Katholische – hatten als erste die Briefe des Märtyrerbischofs, der auf seinem letzten Wege von Syrien nach Rom eine rührige Propaganda für den monarchischen Episkopat entfesselt, der Fälschung verdächtigt. Diesem Urteil schlossen sich später die Tübinger an, obschon sich die Sachlage inzwischen etwas (zugunsten der Echtheit der Briefe) geändert hatte und seit dem 17. Jh. nicht nur die 17 (13) Briefe der Längeren Rezension, sondern die 7 der inzwischen entdeckten Gemischten Sammlung vorlagen, deren katholische Elemente weniger krass ins Auge sprangen als die der zuvor verbreiteten Rezension[xx].

Durch die umfangreichen und gründlichen Untersuchungen ZAHNs und LIGHTFOOTs kam es allerdings zu einer entscheidenden Wende, da sie erstmalig mit einem bemerkenswerten Aufwand an Gelehrsamkeit die Echtheit der 7 Briefe der Mittleren Sammlung zu beweisen versuchten. Nachdem dies Urteil 1878 auch von HARNACK bestätigt worden war, galt und gilt die Echtheit der 7 Ignatiusbriefe zumindest in Deutschland als allgemein anerkanntes wissenschaftliches Ergebnis. Nur wenige brachten nach HARNACKs schroffem Diktum: „Wer die ignatianischen Briefe für unecht hält, hat sie nicht gründlich genug studiert“[xxi], noch den Mut auf, die Echtheitsfrage erneut auf die Tagesordnung zu stellen.

In Holland verlief die Entwicklung etwas anders. Hier taten sich – neben DUKER, JUNIUS, STEENMIJER, KIST und dem VAN MANEN-Schüler SCHIM VAN DER LOEFF [xxii] – VAN LOON und VÖLTER auf dem Felde der Ignatiusforschung hervor. VAN LOON und VÖLTER kamen beide, jeder auf seine Weise, zu einem negativen Resultat und hielten die Ignatianen auch gegen ZAHN und LIGHTFOOT für unecht. Besonders VAN LOON war sehr daran gelegen, „das alte Resultat der Tübingischen Schule, was die Hauptsache betrifft, wieder zu Ehren zu bringen“, und hebt an VÖLTERs Arbeit besonders lobend hervor, daß ihm dies selbst gegen LIGHTFOOT gelungen sei[xxiii]. Während VÖLTER, nur mit einem Bein im radikalen Lager stehend, die Frage, in welchem Verhältnis Ignatianen und paulinische Briefe zueinander stehen, für „verhältnismäßig untergeordnet“[xxiv] hielt, gehörte VAN LOON zwar zu den Anhängern der Loman-Hyothese, doch galt sein eigentliches Interesse immer weniger den Paulinen als vielmehr den synoptischen Evangelien. So faßte er denn seine eigenen Beiträge auf dem Gebiet der Ignatiusforschung nur als eine Art „Schützenhilfe“ für seine auf dem Felde der Quaestiones Paulinae für die Unechtheit der Paulusbriefe streitenden Kollegen auf, wie z.B. aus seinem Aufsatz De kritiek der Ignatiana in onze dagen hervorgeht[xxv]. Vielleicht erklärt dies, warum VAN MANEN nie lange bei den Ignatianen verweilte und da, wo er darauf zu sprechen kommt, im wesentlichen an VÖLTERs oder VAN LOONs Auffassung anknüpft; in seinen drei Bänden Paulus kann er auf eine Einbeziehung der Ignatiusbriefe großzügig verzichten; das, was er in seiner Handleiding, der OCL oder in seinem Artikel Old-Christian literature dazu zu sagen hat, deckt sich im wesentlichen mit den Ansichten VAN LOONs oder VÖLTERs, wobei allerdings die „Peregrinus-Hypothese“[xxvi] des letzteren nicht übernommen wird.

Im großen und ganzen lassen sich die Argumente der Radikalkritiker gegen die Echtheit der Ignatianen etwa folgendermaßen zusammenfassen:

  1. Bei den 7 unter dem Namen des Ignatius laufenden Schreiben handelt es sich nur der äußeren Form nach um Briefe. Aber diese Form ist künstlich, wie besonders IgnPol deutlich macht, der jede persönliche Beziehung zum angeredeten Adressaten vermissen läßt und aus einer Ansammlung allgemein-paränetischen Spruchgutes besteht, das in jeden anderen Zusammenhang gepaßt hätte. Der Stil dieses Briefes erweckt zudem weniger den Eindruck „in großer Hast auf der Reise geschriebener Improvisation“, sondern ist sorgfältig ausgeführt[xxvii]. Hier handelt es sich offenbar, wie HILGENFELD feststellte, um ein „Seitenstück zu den Pastoralbriefen“[xxviii]. Ist aber IgnPol unecht, so muß auch die Echtheit der übrigen Ignatiusbriefe, mit denen er eng zusammenhängt, in Frage gestellt werden.
  2. Daß Ignatius sich, den Ausgang der Martyriumsreise vorwegnehmend, „Theophoros“ oder „Christophoros“ genannt haben soll, womit nach damaligem Gebrauch dieser Worte nur der Märtyrer nach seinem Tode bezeichnet zu werden pflegte, ist unwahrscheinlich. Näher liegt es, daran zu denken, „daß jemand, der nach damaliger Sitte unter dem Namen des legendären Märtyrerbischofs eine Reihe von Briefen verfertigte, ihn mit dem später erhaltenen Namen Theophoros betitelte[xxix].
  3. „‚Ephesus in Asia‘, ‚Magnesia am Mäander‘, ‚Tralles in Asia‘, ‚Philadelphia in Asia‘, ‚Smyrna in Asia‘ lesen wir im Eingang der an die Gemeinden geschriebenen Briefe. Doch nicht etwa um die Gemeinden zu erinnern, daß sie sich selbst in Asia und nicht in Europa suchen mußten?“[xxx]
  4. Wenn man davon ausgeht, daß die Briefe erst später gesammelt wurden, ist zu fragen, wie und auf welche Weise dies geschehen sein soll. – Antwort: die Briefe sind von vornherein als Sammlung konzipiert, als Teile eines Ganzen. „In der Reihenfolge, die Eusebius überliefert hat, setzt jeder folgende ‚Brief‘ den vorherigen voraus; vgl. Magn 1,2, wo der Wunsch ausgesprochen wird, daß die Gemeinden eine dreifache Vereinigung offenbaren mögen, nämlich des Fleisches und Geistes Jesu Christi, des Glaubens und der Liebe und von Jesus Christus und dem Vater; dies ist eine kurze Rekapitulation einiger Hauptpunkte aus dem Brief an die Epheser (7,7; 14,1f; 19,1f). Eph 20,1 sagt der Verfasser, daß er den Plan hat, ‚ein zweites Büchlein zu schreiben‘; dies ist dann der Brief an die Magnesier, und dort wird Kap. 13 der Inhalt der Briefe an die Epheser und an die Magnesier zusammengefaßt. Trall 7,1 ‚wer etwas ohne Bischof, Presbyterium und Diakone tut, der ist nicht rein im Gewissen‘, erhellt von Magn 4 her, wo ‚kein gutes Gewissen‘ haben sollen, ‚die den Bischof im Munde führen, doch alles ohne ihn tun'“[xxxi].
  5. Die Situation, die in den Briefen vorausgesetzt wird, ist fiktiv. Man beachte die Widersprüche: der Märtyrer ist verurteilt (Eph 12,1f; Röm 5,1), gleichwohl noch unsicher, ob er sterben soll; er befindet sich in Ketten und ist gleichwohl in der Lage, die Gemeinden zu besuchen und Briefe zu schreiben. Den Römern schreibt er aus Smyrna nach einer Landreise von Antiochien, er sei von „Syrien nach Rom zu Lande und zu Wasser im Streit mit wilden Bestien“ (Röm 5,1). Außerdem: „es besteht eine Überlieferung, die Ignatius in dem Winter 115-116 als Märtyrer auf Befehl von Trajan in Antiochien sterben läßt (Johannes Malalas, Chronographie ed. Dindorf, S. 275). Diese Überlieferung muß ursprünglicher sein als das, was in den Briefen vorausgesetzt wird“[xxxii]. Die Romreise des Ignatius scheint der Paulusreise nachgebildet zu sein.
  6. Der Verfasser fällt mitunter aus der Rolle des angeblichen Briefschreibers, indem er sich z.B. von Ignatius bzw. dem Bischof von Syrien unterscheidet (Röm 2,2), oder indem er sich auf die Seite der Gemeindeglieder stellt: „Bemühen wir uns, dem Bischof nicht zu widerstehen (Eph 5,3; vgl. auch 11,1; 15,2; 17,2; Magn 10,1)[xxxiii].
  7. Unter den von Ignatius bekämpften Irrlehrern scheinen sich auch Marcioniten zu befinden [xxxiv]; einige Stellen setzen offenbar Bekanntschaft mit der valentinianischen Gnosis voraus[xxxv]. Dies und nicht zuletzt der Gedanke des monarchischen Episkopats, der in den Briefen nachdrücklich propagiert wird[xxxvi], setzen eine spätere Entstehungszeit, vermutlich um 175 ( [xxxvii]) oder 160 (VAN DEN BERGH VAN EYSINGA [xxxviii]), voraus. Die Sammlung entstand wahrscheinlich in Rom.
  8. Die eigenartige Widersprüchlichkeit, die wir beim Verfasser der Ignatianen antreffen: einerseits lobt er die Gemeinden, da in ihnen offenbar alles zum Besten steht, andererseits ermahnt er sie im Hinblick auf die Irrlehrer (Eph 6,2; Trall 8,1; Magn 11,1; Smyrn 4,1 bezeichnet er sein Warnen als ein „Vorsorge treffen“), erklärt sich am besten, wenn man annimmt, daß der Verfasser gut weiß, daß die Häresien, die er Ignatius bekämpfen läßt, zu der Zeit des Märtyrerbischofs noch gar nicht existierten und er deswegen „zur Vermeidung eines Anachronismus Ignatius zum Propheten“[xxxix] machen mußte.

Aus der Übersicht über die Gründe, welche die holländischen Radikalkritiker zur Bestreitung der Echtheit der Ignatiusbriefe veranlaßten, mag deutlich geworden sein, daß die Preisgabe der Echtheit der Ignatianen nicht leichtfertig geschah, sondern auf einer sorgfältigen Analyse dieser Briefe beruhte, deren Widersprüche, innere Spannungen und historische Umwahrscheinlichkeiten im übrigen nicht erst von den Holländern, sondern auch schon von anderen Forschern bemerkt worden waren. Man kann es darum den holländischen Radikalen kaum zum Vorwurf machen, daß sie sich mit den Ergebnissen der Untersuchungen ZAHNs, LIGHTFOOTs und HARNACKs nicht zufriedengeben mochten und weiterhin ihre kritischen Fragen stellten.

 

Anmerkungen

[i]  SCHWEITZER, Geschichte der paulinischen Forschung, S. 106.

[ii]  SCHWEITZER, a.a.O., S. , S. 106.

[iii] LOMAN in: ThT 17, 1883, 4e Stuk, 2e Vervolg en Slot van het eerste Hoofdstuk, S. 24-25.

[iv] VOLKMAR, Über Clemens von Rom und die nächste Folgezeit mit besonderer Beziehung auf den Philipper- und Barnabasbrief sowie auf das Buch Judith, in: ThJb(T) 15, 1856, S. 287-369. VOLKMAR weist darin auf das Buch Judith hin, das I Clem 55, 4.5 erwähnt wird und das nach VOLKMAR erst nach 118 entstanden sein kann, so daß sich ihm 118 als terminus a quo für I Clem ergab.

[v]  LOMAN bezieht sich hier auf STRAATMANs Geschiedenis van de oudste gemeente in Rome.

[vi] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Onderzoek naar de echtheit van Clemens‘ eersten brief aan de Corinthiers, 1908; Inleiding, S. 139ff.; Oudste christelijke Geschriften, S. 171ff. VAN MANEN, Handleiding, S. 74ff; Art. Old-Christian Literature, Sp. 3484ff.

[vii] VAN MANEN, Art. Old-Christian Literature, Sp. 3485.

[viii] VAN MANEN, Handleiding, S. 74ff. – VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 140; Oudste christelijke Geschriften, S. 171. Onderzoek, S. 20ff.

[ix] VAN MANEN, Art. Old-Christian Literature, Sp.3485

[x]  VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Oudste christelijke Geschriften, S. 172.

[xi] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Oudste christelijke Geschriften, S. 172.

[xii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Oudste christelijke Geschriften, S. 172. Onderzoek, S. 13ff.

[xiii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Onderzoek, S. 31f.

[xiv] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, a.a.O., S. 46.

[xv] VAN MANEN, Art. Old-Christian Literature, Sp.3486

[xvi] VAN MANEN, a.a.O., Sp.3486.

[xvii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Onderzoek, S. 49.

[xviii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, a.a.O., S. 55; vgl. S. 30: „Unterwerfung unter die geistliche Macht ist erste und letzte Forderung dieses Briefes, und WREDE (Untersuchungen zum Ersten Klemensbriefe, 1891), der in der Gegenüberstellung zwischen Besitz des Amtes und Besitz des Geistes das Wesen der korinthischen Streitigkeiten sieht, hat im Grunde recht, nur sollten wir lieber sagen: die Tendenz des Verfassers bei der Verfertigung des Briefes ist zu zeigen, daß der partikulare Enthusiasmus in der durchgehenden Kontrolle des kirchlichen Amtes bleiben muß.“

[xix]  VAN MANEN, Handleiding 82-84; VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 151-52; Oudste christelijke Geschriften, S. 183-193; anders VOLKMAR, der die „Ignatiusstellen“ bei Pol für Interpolationen erklärte, durch die die Ignatiusbriefe als echt erscheinen sollten; s. WILDEMANN, Evangelium als Lehrpoesie, S. 146. Anders VÖLTER, Die Lösung, S. 126: „Dass der Brief (des Polykarp) mit den Ignatianen erfunden sei, um sie durch die Autorität des Polykarp gedeckt einzuführen, ist zweifelsohne eine ganz haltlose Behauptung. Ein solcher Brief müsste wahrhaftig ganz anders aussehen als unser Philipperbrief.“

[xx] Zum Ganzen J.A.FISCHER, Die Apostolischen Väter, S. 111ff. Vgl. VOLKMARs schöne Charakterisierung der Ignatianen in seiner Studie: Neueres über den Polykarpusbrief und die Ignatiusfrage aus dem Jahre 1886. „Mögen die 7 (griechischen Ignatius-)Briefe an Unnatürlichkeit und Abenteuerlichkeit die erbaulichen 3 (syrischen) noch so weit übertreffen, sie sind es, die in richtiger Textgestalt den Grund zu der so vielgestaltig gewordenen Ignaz-Literatur ausmachen, sie sind das Original der ganzen allerdings geradezu genial excentischen Bemühungen eines italischen Klerikers, das Märtyrerthum der Christenheit, das seit Polycarpus‘ Scheiterhaufen immer furchtbarer geworden war, in der Einen Gestalt eines den Bestien vorgeworfenen Antiochenischen, todesmuthig gewesenen Blutzeugen personificirt, zum begeisternden Verkünder der in solcher Not doppelt bedurften Festigung der Kirche, d.h. des souveränen Episcopats zu machen; sie sind das Original dieser ersten pia fraus, welche ‚in maiorem dei gloriam‘ sein sollend für das Heil der Kirche, in Wahrheit gegen ihre Freiheit verübt worden ist.“ Vgl. WILDEMANN, Evangelium als Lehrpoesie, S. 146f und 507, Anm.380.

[xxi] Auf dieses schroffe Urteil HARNACKs könnte es sich beziehen, wenn VAN MANEN 1892 in seiner Besprechung des Buches von REVILLE, Etudes sur les origines de l’épiscopat. La valeur du témoignage d’Ignace d’Antioche, 1891, in: ThT 26, 1892, S. 628, in bitterem Ton bemerkt, daß es „ganz den Schein habe, als ob nach ZAHN und LIGHTFOOT fast niemand mehr seine Stimme erheben dürfe gegen die Echtheit, wenigstens niemand, dem zu lauschen der Mühe wert wäre.“ In ähnlichem Sinne VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Onderzoek, S. 21: „BAUR durfte 1848 noch im Hinblick auf den Ursprung des ersten Clemensbriefes zweifeln, SCHWEGLER ihn 1846 noch um 150 datieren und VOLKMAR 1856 seine Echtheit bestreiten: heutzutage wagt kaum einer in Deutschland noch so etwas.“

[xxii] Zu den vier erstgenannten holländischen Forschern s. VAN MANENs Besprechung von J.REVILLEs: Etudes sur les origines de l’épiscopat. La valeur du témoignage d’Ignace d’Antioche, 1891, in: ThT 26, 1892, S. 625ff. – H.P. SCHIM VAN DER LOEFF, Onderzoek naar de herkomst en de strekking der seven brieven van Ignatius in de korte recensie, 1906. DUKER/VAN MANEN, OCL 2, S. 5-154.- D.VÖLTER, Die Lösung der Ignatianischen Frage, in: ThT 20, 1886, S. 114ff; Ignatius – Peregrinus, in: ThT 21, 1887, S. 272; Die Ignatianischen Briefe auf ihren Ursprung untersucht, 1892. J. VAN LOON, Dr. D. Völter’s Hypothese ter oplossing van het ignatiaansche vraagstuk, in: ThT 20, 1886, S. 569ff; De Kritiek der Ignatiana in onze Dagen, in: ThT 27, 1893, S. 275ff.- VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, De jongste verdediging van de echtheid der Ignatiana, in: NTT 1915, S. 253-269; Zur Echtheitsfrage der ignatianischen Briefe, in: PrM 1907, S. 258- 268, 301-311.

[xxiii] VAN LOON, De Kritiek, S. 277.

[xxiv] VÖLTER, Die Ignatianischen Briefe, S. 35.

[xxv]  In: ThT 27, 1893, S. 314-316.

[xxvi] Epistles of Ignatius. 29. Authorship. Sp. 3488-3489. In seiner Untersuchung Ignatius – Peregrinus gibt VÖLTER die Hypothese zu bedenken, daß der Verfasser der Ignatiusbriefe und der von Lukian in seiner Satire De morte Peregrini dargestellte Kyniker und Christ Peregrinus Proteus „ein und dieselbe Person seien…“(S. 319).

[xxvii] VAN LOON, De Kritiek, S. 302.

[xxviii] A.HILGENFELD, Die ignat. Briefe und ihr neuester Kritiker 1848; zitiert nach VAN LOON, S. 302.

[xxix] VAN LOON, De Kritiek, S. 300f.

[xxx]  VAN MANEN, Handleiding, S. 26.

[xxxi] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 150-151.

[xxxii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 148. Vgl. auch VOLKMAR und VÖLTER: „Was durch ihn (VÖLTER) im Hinblick auf diesen Punkt vorgebracht wird, gehört zum Vortrefflichsten, was sein Buch uns bietet“, VAN LOON, De Kritiek, S. 296.

[xxxiii]  VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 148.

[xxxiv]  VAN LOON, De Kritiek, S. 293: „nicht die Tatsache, daß Gnosis vorausgesetzt ist, führt dazu, eine spätere Entwicklungszeit anzunehmen, sondern daß eine späte Form der Gnosis vorausgesetzt wird…“

[xxxv]   s. auch VAN LOON, De Kritiek, S. 305.

[xxxvi]  s. aber VAN LOON, a.a.O., S. 313.

[xxxvii] VAN LOON, a.a.O., S. 313.

[xxxviii] VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Inleiding, S. 151.

[xxxix]  VAN LOON, De Kritiek, S. 307.